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Sattelschrank mit einfachen Mitteln selbst bauen

Ein qualitativ hochwertiger Sattel kann mehrere Tausend Euro kosten, besitzt dafür eine hervorragende Haltbarkeit. Voraussetzung für eine lange Nutzbarkeit eines Sattels ist die richtige Pflege und ein geeigneter Aufbewahrungsort.

Ideal ist dafür ein Sattelschrank, in dem die hochwertigen Sättel nicht nur geschützt, sondern auch sicher verwahrt sind, wenn der Schrank verschließbar ist.

Sattelschränke aus dem Handel sind meist aus Metall und es bleibt wenig Raum für individuelle Wünsche. Daher ist es sinnvoll sich einen Sattelschrank selbst aus Holz zu bauen. Der Aufwand ist vergleichbar gering, im Gegensatz zum Endergebnis, das nach eigenen Wünschen gestaltet werden kann.

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Planung des Schranks

Grundsätzlich sollten Sie überlegen, was Sie später im Schrank aufbewahren wollen. Neben Sattel und Zaumzeug können dies auch verschiedene Utensilien wie Halfter, Führstricke oder Putzzubehör für die Pferde sein. Außerdem sollten Sie sich überlegen, wenn Sie mehrere Tiere besitzen, ob Sie alle Sättel in einem Schrank aufbewahren wollen oder für jedes Tier getrennt in einem eigenen Schrank bauen möchten. Bei der getrennten Variante haben Sie den Vorteil, dass Sie immer alles für ein Tier in einem Schrank haben. Nutzen Sie allerdings einzelnes Zubehör für unterschiedliche Tiere, dann ist es sinnvoller alles zusammen in einem Schrank aufzubewahren. Mehrere Schränke machen natürlich auch etwas mehr Arbeit, sind jedoch einfacher zu bauen und später beispielsweise leichter zu bewegen.

Machen Sie sich Gedanken darüber, wo Sie das Zaumzeug aufhängen wollen – ideal dafür sind die Türen und ob Sie weitere Fächer etwa für Decken benötigen. Bei der Planung spielen Maße eine wichtige Rolle, denn aufgrund der Länge eines Sattels sind durchschnittliche Kastenbreiten zu kurz. Die Türen sollten in keinem Fall an die Sättel anstoßen, da dies langfristig zu einer punktuellen Abnutzung führen kann.

Ein genauer Plan mit Maßen sollte Ihre Ausgangslage für den Einkauf und den späteren Aufbau sein. Damit können Sie sich beispielsweise im Fachhandel die Bretter und Holzplatten für die Seitenwände genau zuschneiden lassen. Außerdem vergessen Sie auch nicht auf diverse Kleinteile wie Schrauben oder Scharniere.

Gewicht kalkulieren

Je nach Sattel kann das Gewicht von etwa 150 Gramm für Rennsättel bis zu über zehn Kilogramm bei Westernsättel variieren. Dieses Gewicht müssen Sie vor allem bei der Wahl der Rückwand, wo die Halterung der Sättel angebracht wird, einkalkulieren. Pro Sattel können dann schon weit über 10 Kilogramm punktuell auf die Rückwand wirken. Daher ist es sinnvoll für die Rückwand ein stabiles und dickes Material zu verwenden, damit die Halterung für den Sattel nicht herausbricht. Außerdem wird die Rückwand durch zusätzliche Halterungen und Fächer belastet, was ebenfalls einkalkuliert werden muss.

Material und Werkzeug

Bei der Auswahl des Holzes können Sie in der Stärke variieren – für die Rückwand haben sich OSB Holzplatten bewährt, die es in Dicken von 12 bis 22 Millimetern gibt. Vor allem bei der Rückwand sollten Sie hier zu einer dickeren Platte greifen. Vollholz wäre ebenfalls eine Möglichkeit, ist jedoch meist deutlich teurer und je nach Holzart auch schwerer. Die Platten gibt es bereits in fixen Größen im Baumarkt, Sie können sie aber auch passend zuschneiden lassen oder Sie schneiden sie selbst auf die passende Größe mit einer Handkreissäge zusammen. Bei der Planung sollten Sie bereits einkalkuliert haben, dass Sie einen kleinen Standfuß für den Schrank benötigen. Vier schmale Bretter mit zwei Zentimeter Dicke sind dafür ausreichend, die sie an allen vier Seiten des Schrankes am Boden befestigen. Der Standfuß hat den Vorteil, dass der Schrank nicht direkt am Boden aufliegt, was besonders in kalten Ställen besser ist. Außerdem können Sie so die Türen leicht öffnen, da kleine Unebenheiten, am Boden, die es in den Ställen häufig gibt, keine Schwierigkeiten mehr machen.

An Material für den Sattelschrank benötigen Sie Folgendes:

  • Holzplatten für den Korpus und die Innenfächer
  • Holz für die Unterkonstruktion
  • Scharniere für die Türen
  • evtl. Eisenwinkel für eine bessere Stabilität
  • Schrauben in unterschiedlichen Größen für den Aufbau und der Befestigung der Halterungen

An Werkzeug benötigen Sie für den Aufbau Folgendes:

  • Akkubohrer inklusive Bohr- und Schraubaufsätze
  • Wasserwaage
  • Maßband
  • Bleistift

Halterungen für Sättel und Zaumzeug

Sattelschrank mit einfachen Mitteln selbst bauenÜblicherweise werden für Sättel Metallauflagen verwendet, die jedoch Druckstellen auf den Polsterungen hinterlassen können. Ideal für Sättel wäre eine Sattelstange aus Holz, bei der die empfindliche Polsterung frei hängt. Robuste Holzstangen für schwere Sättel sind nur schwer zu bekommen, eine gute Alternative sind Metallsattelstangen, die mit Holz ummantelt sind. Hochwertiges Leder sollte nicht direkt mit Kalk, Kunststoff oder Metall in Berührung kommen, das gilt auch für das Zaumzeug. Für das Zaumzeug werden häufig günstige Metallhaken verwendet, die ebenfalls punktuell das Zaumzeug verformen können, wenn es länger hängt. Hier sollte ebenfalls ein Rundholzstück verwendet werden oder zumindest Zaumzeughalter aus dem Fachhandel mit einer runden Form. Weniger empfindlich sind Nylonhalfter oder Führstricke. Für diese benötigen Sie keine speziellen Halterungen und Sie können kostengünstige Metallhaken dafür verwenden. Achten Sie beim Kauf jedoch auf eine saubere Verarbeitung, damit das Gewebe von Halfter oder Strick nicht beschädigt wird.

Zusammenbau in wenigen Schritten

Der Zusammenbau des Schrankes ist meist in kürzester Zeit erledigt. Zuerst zeichnen Sie sich jene Stellen an, an denen Sie die Löcher bohren müssen, und bohren diese mit dem Akkubohrer vor. Anstatt direkt das Holz zu verschrauben, können Sie Eisenwinkel verwenden, die zusätzliche Stabilität bringen. Eisenwinkel sind in jedem Fall notwendig, wenn Sie Zwischenfächer einbauen wollen. Bevor Sie den Schrank aufstellen, montieren Sie noch die vier Bretter, die Sie als Standfuß benötigen. Nach dem Aufbau des Korpus geht es an die Innenfächer und zuletzt montieren Sie die Türen mit den Scharnieren. Nachdem das Grundgerüst steht, montieren Sie im letzten Schritt Halterung für Sattel und Zaumzeug sowie diverse Haken etwa für Führstricke.

Zwischendurch sollten Sie mit der Wasserwaage kontrollieren, ob der Kasten bzw. die montierten Halterungen waagerecht angebracht sind.

Vor- und Nachteile von gekauften und selbst gebauten Sattelschränken

Gekaufte Sattelschränke aus Metall haben zwar den Vorteil, dass sie sehr robust sind, jedoch für das Leder deutlich schlechter sind. Während Holz atmungsaktiv ist und die Feuchtigkeit besser reguliert, müssen die Sättel in den Metallschränken mit nur einigen Lüftungsschlitzen auskommen. Restfeuchtigkeit etwa nach dem Reinigen des Sattels bleibt dann im Schrank und kann dem Leder schaden. Ein Holz nimmt beispielsweise diese Feuchtigkeit auf, wodurch sie vom Leder weg transportiert wird. Natürlich gibt es auch große preisliche Unterschiede, denn die selbst gebaute Variante mit Holz ist meist deutlich günstiger. Zudem können Sie den Schrank genau nach Ihren persönlichen Vorlieben gestalten, wodurch eine hohe Benutzbarkeit gewährleistet ist.